Unsere Videospiele des Jahres 2018

12. Januar 2019

Das vergangene Jahr 2018 zeigte die Current Gen auf dem vorläufigen Höhepunkt ihres Schaffens. Spiele wie “Red Dead Redemption 2”, “God of War” oder “Assassin’s Creed Odyssey” reizten die technischen Grenzen aktueller Konsolen aus, aber vor allem inhaltlich hat das Medium einen Schritt nach Vorne gemacht. “God of War” pfiff weitgehend auf das Erfolgsrezept der Vorgänger und wagte einen Neuananfang oder “Red Dead Redemption 2” entdeckte die Langsamkeit im hektischen Actiongeschäft. Aber es waren nicht nur großen Blockbuster, die für Aufsehen sorgten. Lucas Pope bewies mit dem wundervollen und cleveren “Return of The Obra Dinn”, dass sein Meisterwerk “Papers, please!” kein One Hit Wonder war, “Frostpunk” zeigte uns Spielern, wie schwerwiegend Entscheidungen sein können und “Into The Breach” brillierte mit einem ausgefeilten Spielkonzept.

Hier zeigen Andreas und Lara ihre besten Videospiele des Jahres:

Andreas Top 10

10. Detroit Become Human

Dieses düstere Zukunftsspektakel hat mich gerade als Drehbuchlektor abgeholt. Ein riesiger Story-Baukasten. Aber wie Kollege Andreas Altenheimer in unserem Polycast sagte: “Da ist einerseits ein sehr gutes und andererseits ein sehr schlechtes Spiel versteckt.” Es kommt ganz auf eure Entscheidungen an.

9. Far Cry 5

Ubisofts neuester Serienableger wurde von vielen kritisiert, aber wer 2018 mal so richtig Dampf ablassen wollte, war hier genau richtig. Man sollte das Ganze nur nicht so ernst nehmen, dann ist es ein großer und absurd-komischer Actiontrip. Guilty Pleasure XXL.

8. Frostpunk

Die 11 bit Studios wagen mit ihrem Aufbaustrategiespiel einen düsteren Blick in eine eisige Postapokalypse, in der wir Spieler vor grausame und moralisch fragwürdige Entscheidungen gestellt werden. Statt Wuselfaktor ist jede Entscheidung mit Opfern verbunden und ein netter Zeitvertreib ist diese Dystopie bestimmt nicht. Kurz, Frostpunk ist das Anti-Anno.

7. Dead Cells

In diesem Roguelite-Hack’n Slay trifft perfekte Steuerung auf ein motivierendes Spielprinzip, dass manchmal frustet, aber von dem ich mich kaum losreissen konnte.

6. Celeste

In diesem Retro-Plattformer treffen fantastisches Leveldesign auf eine nachdenkliche Geschichte über Depression und Selbstzweifel.

5. God of War

Dieser Reboot hat mich 2018 am meisten überrascht. Die Entwickler hätten jetzt einfach die übliche Over-the-Top-Action der Reihe durchziehen können, aber sie haben Kratos einfach mal neu erfunden. Wenn Reboots, dann bitte so. Einfach göttlich.

4. Assassin’s Creed: Odyssey

Mit diesem Open-World Action-Spektakel habe ich dieses Jahr die meiste Zeit verbracht und es ist das einzige Spiel, das ich platiniert habe. Es gab in den letzten Jahren kein anderes Spiel, bei dem ich mehr sehen und erleben wollte. Im Gegensatz zu Anderen fand ich es auch nicht grindlastig und unfair.

3. Attentat 1942

Das wichtigste Spiel 2018. Solche Art von Erinnerungsarbeit habe ich bei Videospielen lange vermisst. Auch die USK-Freigabe sehe ich als richtungsweisend.

2. Into The Breach

Was für ein Zeitfresser! Die FTL-Macher haben mit diesem Mix aus Schach und Advance Wars das nahezu perfekte Rundenstrategie-Spiel geschaffen. Aber Vorsicht: NIEMALS FÜR DIE SWITCH HERUNTERLADEN! Dann könnt ihr euer soziales Leben nämlich vergessen. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede.

1. Red Dead Redemption 2

Der Mega-Blockbuster, der keiner sein will, sondern eine Open-World-Walking-Sim für geduldige Genießer. Rockstar entdeckt die Langsamkeit und erzählt in dem sperrigen Western-Epos von einer Gesellschaft, die auf Unterdrückung, Gier und Gewalt aufgebaut wird. Im Gegensatz zu GTA verkommen diese Theman aber nicht zur absurden Action-Farce, sondern sklizzieren ein düsteres Bild des “American Dream”. Grandios.

Laras Top 10

10.  Where the Water tastes like Wine

Ein Spiel über das Geschichten erzählen. Die Unterhaltungen im Visual Novel Stil machen “WTWTLW” zu etwas ganz Besonderem. Die Figuren, die man trifft, die Americana-Erzählungen, die man austauscht und der Vibe der beginnenden Großen Depression kreieren eine spannendes Erlebnis, das nur ein wenig durch die etwas drögen Landstreicher-Momente getrübt wird.

9. Dead Cells

Das Rogue-Like für alle, die keine Rogue-Likes mögen. Wie mich. Ich mochte “Dead Cells” für seine Zugänglichkeit, seinen Flow und das perfekte Ineinandergreifen von Mechanik, Optik und Sound.

8.  Lamplight City

Lange kein so stimmiges Detektiv-Spiel mehr gespielt. Hier haben Entscheidungen echte Konsequenzen im weiteren Spielverlauf. Handelt man voreilig und macht es sich zu leicht, wird es später immer schwieriger die wahren Täter*Innen zu finden. Außerdem wissen die Dialoge sehr zu gefallen.

7. Florence

Das erste Mobile Game, für das ich Geld bezahlt habe und ich würde es jederzeit wieder tun. Das perfekte Spiel für zwischendurch und unterwegs. Wunderschön präsentiert.

6. Frostpunk

Nach dem großartigen Kritiker*Innen-Liebling “This War of Mine” waren alle gespannt, wie das Nachfolge-Spiel aussehen würde. Herausgekommen ist eine Aufbau-Simulation, die ihresgleichen sucht. Denn kein anderes Spiel dieses Genres hat mich inhaltlich so gepackt. Statt Tabellen auswendig zu lernen und sich im Handels- oder Waffenkrieg mit anderen Nationen zu messen oder einfach nur eine Stadt aufzubauen geht es hier ums nackte Überleben. Herausragend!

5. Unforeseen Incidents

Unterhaltsames und spannendes Point & Click Adventure mit handgezeichneter Grafik. Tolle Story trifft auf gut geschriebene Dialoge und feinsten Rätselspaß.

4. The Red Strings Club

Pixel Adventure der besonderen Art. Ich liebe es, wenn ein Spiel die alltäglichsten Aktivitäten zu einer Mechanik macht, die unterhaltsam und herausfordernd ist: Getränke mischen und Kunden ansprechen. Die relevanten Themen des Spiels werden durch diese schönen, alltäglichen Gameplay-Aktivitäten unterstützt. Dabei bleiben sie trotz aller Futuristik bodenständig. Selbst während einer Sequenz, in der man kybernetische Implantate töpfert, ist das Ganze irgendwie greifbbar und angenehm beruhigend.

3. Spider-Man

Das einzige AAA-Blockbuster Game letztes Jahr, das mich überzeugt hat. Ausgefeilte Steuerung und eine tolle optische wie auditive Präsentation bringen eine Menge Spielspaß. Außerdem schaffen es Peter Parker und Otto Octavius in weniger Screentime eine viel glaubwürdigere und interessantere Vater-Sohn/Mentor-Geschichte zu erzählen als God of War im gesamten Spiel.

2. Gris

Niemals wurde ein traumatisches Erlebnis schöner verarbeitet und erlebbar gemacht.

1. Return of the Obra Dinn

Originelles narratives Puzzle-Game, in dem Fakten und Fiktion zu einem befriedigenden Ganzen zusammengefügt werden. Detaillierte, einzigartige und schöne Murder Mystery-Geschichte von Lucas Pope, dem Entwickler von “Papers, please”. Ganz in Monochrom gestaltet ist es ein Meisterwerk in Detail, Stil und Geschichte.

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