Goodbye 2019! Während im realen Leben die Apokalypse naht, haben wir uns zusammengesetzt um die angeblich 10 besten Spiele des Jahres zu wählen. Mit dabei unser geschätzter Gast Andreas The Awardian Altenheimer.
Zusammen kredenzen wir einen Kessel Buntes aus vielen Indie-Spielen, ein paar Blockbustern und dem heißesten Shit des letzten Jahres: AA statt AAA.
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00:00:00 – 00:23:47 Unser Rückblick. Wie war das Spieljahr 2019?
00:23:48 – 00:41:15 Andys Platz 3: Baba is You
00:41:16 – 00:52:04 Laras Platz 3: Sayonara Wildhearts
00:52:05 – 01:00:14 Andreas Platz 3: Control
01:00:15 – 01:09:21 Andys Platz 2: Outer Wilds
01:09:22 – 01:39:14 Lara’ und Andreas’ Platz 2: Sea of Solitude
01:39:15 – 02:02:03 Andys und Andreas GOTY 2019: Sekiro – Shadows Die Twice
02:02:04 – E N D E Laras GOTY 2019: Control
Hier unsere komplette Liste der besten Games des Jahres 2019:
Andys Top 10
10. Telling Lies
Sam Barlow setzt mit Telling Lies exakt auf das gleiche FMV-Interactive-Movie Prinzip wie im Überrachungserfolg Her Story, indem er mich auf eine Jagd nach den richtigen Stichwörtern und den daraus resultierenden Filmschnipseln schickt. Das Ergebnis ist aufgrund der Länge nicht so kurzweilig, aber unterm Strich immer noch eine faszinierende Geschichte.
09. Unititled Goose Game
„Tier macht Sachen – Das Spiel“: Rein konzeptionell ist Untitled Goose Game ein gewöhnliches Geschicklichkeitspiele, in dem ich Gegenstände von A nach B trage. Aber der Spielspaß steigert sich gewaltig, allein weil ich als trötende Gans mein Unwesen treibe.
08. Reventure
Eines der bestbewertesten und preisgünstigsten Steam-Titel, an die sich kaum ein Kritiker heran getraut hat. Die minimalistische Pixelgrafik und das altbekannte Action/Adventure-Prinzip glänzt durch seinen abenteuerlichen Humor und den überraschend originellen Auswirkungen, wenn die eigene Spielfigur mal wieder während des Abenteuers den Löffel abgegeben hat.
07. Arise
Wenn Braid und Journey ein Kind hätten, es hieße vermutlich Arise. Eine wundervolle Atmosphäre, die traumhafte Erzählweise und das leicht verdauliche wie zugleich clevere Spieldesign kaschieren sogar die etwas zickige Steuerung.
06. Yuppie Psycho
Warum hat Yuppie Psycho nur so dämlich-fiese Rätsel? Ohne das erbarmungslose Try-&-Error-Gehabe hätten die aberwitzige Story, der brillante Humor, das innovative Setting und die pixelperfekte grafische Umsetzung übergreifenden GOTY-Charakter gehabt.
05. Katana ZERO
Der Indie-Titel für echte Kerle: Schnell, leise und cool schnetzel ich mich von einem Auftrag zum nächsten, tüftele für jeden neuen Raum einen Plan wie in einem Puzzle-Spiel und drehe die Lautstärke der geilen Musik auf Anschlag.
04. Control
Remedy kann es: Für mich der größte Überraschungshit des Jahres, weil ich einem Triple-A-Titel kaum so viel Cleverness in Punkto Konzept, Spielweltarchitektur und vor allem Spieldesign zugetraut hätte.
03. Baba is You
Die beste Spielidee seit Portal. Punkt.
02. Outer Wilds
Was für eine meisterhafte Spielregie: Das 3D-Adventure mit seinem Mini-Universum lebt vor allem von seinen fantastisch gestalteten Welten und deren Entwicklung, die sich á la „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in einer Zeitschleife wieder und wieder wiederholen. Verdammt schwer, weil man nicht an die Hand genommen wird.
Es war für mich ein weiteres „Indie-Titel über alles“-Jahr, aber ganz oben steht ganz klar ein von vorne bis hinten durchkalkulierter Hit. Sekiro: Shadows Die Twice nimmt das bewährt-berüchtige Prinzip von Dark Souls bis Bloodborne und erschafft doch dank der neuen Welt sowie der Fokusierung auf das Parieren etwas völlig Neues.
Andreas Top 10
10. Luigis Mansion 3
Typisch Nintendo – niemand schafft den Spagat zwischen Anspruch, Zugänglichkeit und Spielwitz so gekonnt wie Big N.
09. Sunless Skies
Lovecraft trifft auf Poe trifft auf Verne. Ein sehr eigenwilliges Erkundungsspiel.
Dystopischer (Berufs-)Alltagshorror im Stil von Kafka, Orwell und Dick.
07. Resident Evil 2
Wenn Remakes, dann so.
Anti-Shooter mit Frauenpower. Herrlich, wie sich Machine Games und die Arkane Studios klar gegen das Gamergate-Pack positionieren. Das würde ich mir von anderen Entwicklern und Publishern in dieser Form auch gerne wünchen.
05. Outer Worlds
Ein Spiel für Leute, die eigentlich schon immer mal Fallout 4 spielen wollten, aber vom Umfang abgeschreckt wurden. Viel Entscheidungsfreiheit beim Planetenhüpfen durch das Universum.
Die Überraschung des Jahres – packend, düster und sensibel.
Ein cooler Actiontrip? Ein rätselhaftes SF-Spektakel? Oder doch nur ein Psychotrip, der uns tief in die Seele seiner Protagonistin blicken lässt? Remedys mutiger Actionthriller wird erst im Nachgang so richtig gut.
“Ein Leuchtturm im Meer der Beliebigkeit, der anderen deutschen Spielproduktionen den Weg weisen kann” (Zitat Heise Online)
From Software liefert ihr Meisterstück in Game Design und Zugänglichkeit ab. Wer mal mit einem Soulsborne anfangen will, ist hier genau richtig. Hart, aber immer fair.
Laras Top 10
Der Auszug aus dem Untergrund Moskaus in eine verheißungsvolle Oase der Post-Apokalypse ist lang und hart. Aber er lohnt sich. Der Open-Map Shooter erzählt zwar nicht gerade eine frische oder progressive Geschichte, bietet aber viele unterschiedliche Gebiete mit toller Atmosphäre.
09. Mosaic
Kunstvoller, spielbarer Kommentar auf die kapitalistische Ausbeutung großer Konzerne. Der Flucht aus dem zermürbenden, depressiven Arbeitsalltag ist die Kreativität und das freie Denken!
Nazis abknallen mit zwei arsch-coolen jungen Frauen im 80er Jahre Frankreich. Fetzt! Vor allem im Koop Modus.
07. Knights and Bikes
Das perfekte Spiel für Abenteuerlustige für alleine oder zu zweit!
06. Greedfall
Fans der “Dragon Age” Reihe werden hier glücklich. Auch wenn das Thema Kolonialisierung nicht vehement genug angepackt wird.
05. Mutazione
Wunderbares, modernes Fantasy Point & Click Adventure, in dem es weniger um Rätsel als um Konfliktlösungen und den Wert von Gemeinschaft geht. Herzerwärmend für die kalten Stunden.
Düsteres Adventure über Zusammenhalt, Kritik an der Kirche und mit Raum für viel Interpretation.
03. Sayonara Wildhearts
Ein wilder Shoot ‘Em Up-Rhythmus Game Ritt im Neon Look angetrieben von einem Synthie-Pop Soundtrack. Kurze Levels machen einfach mega gute Laune und bieten eine immer faire Herausforderung.
Persönlich. Berührend. Stark.
“Control” hat mich umgehauen. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich keinerlei Erwartungen an das Spiele hatte. Ich hatte wenig Vorwissen und auch das vorherige Spiel von Entwickler:innenstudio Remedy nicht gespielt. Die Atmosphäre zog mich von Anfang an in ihren Bann. Die Mischung aus David Lynch, Steven King und Philipp K. Dick ergibt ein wunderbares Science Fiction Mystery Erlebnis.
Ich finde es interessant, dass Lara anscheinend Game-Mechaniken und Kunst voneinander zu trennen versucht. Meiner Meinung nach ist die reine Mechanik aber schon eine Ästhetik, die mit Meaning aufgeladen ist. Also nicht nur reines Handwerk.
Ist auch die Frage ob Videospiele überhaupt noch Kunst sein können, wenn man die Interaktivität ausklammert und nur bereits anerkannte Kunst wie Musik, filmische Elemente oder “Art”(Grafik) als Kunst bewertet und nicht das übergreifende Medium an sich.
Bei Sea Of Solitude würde ich auch widersprechen wollen. Es hat zwar Potenzial, aber mit den angesprochenen Titeln wie What Remains of Edith Finch kann es dann doch nicht mithalten. Dafür ist das Writing zu mittelmäßig und die Grundidee nicht originell genug. Depressionen als Metapher in Spielen hat man schon häufiger so aufbereitet gesehen.
Würde auch nicht sagen, dass die internationale Presse deutsche Spiele ungerecht behandelt. :D
Dennoch ein sympatisches Spiel.
Du meinst wegen meinen Aussagen zu “Baba is You”? Mechanik kann grundsätzlich durchaus mit Bedeutung aufgeladen sein und damit auch Kunst, ja. In diesem Fall kann die Bedeutung wie im Podcast ein Kommentar auf Spielmechaniken und wie wir als Spieler:innen Mechaniken in der Regel nicht hinterfragen und uns teilweise absurdesten Regeln unterwerfen weil es vom Game so vorgegeben ist. Aber das trägt für mich nicht für mehrere Stunden, weil das kommt ja nach etwa 10 Räumen/Leveln schon rüber. Neue Mechaniken ändern an diesem Kommentar dann nicht mehr viel. Wenn es andere Bedeutungen herauszulesen zu gibt, die ich noch nicht sehe, ist das wieder etwas anderes. Vielleicht hab ich das im Podcast zu harsch und nicht klar genug formuliert.