Unsere Filme des Jahres 2019

12. Januar 2020

Anders als Games, die uns oft wochen- oder monatelang begleiten, haben es Filme etwas schwerer in unserem Gedächtnis zu bleiben. Dennoch gab es 2019 wieder einige, die Andreas, Andi und Lara nachhaltig beeindruckt haben. Hier unsere Liste der angeblich besten Filme des Jahres 2019:

Timecodes

00:00:00 – 00:28:15   Unser Rückblick. Wie war das Filmjahr 2019 allgemein?

00:28:15 – 00:34:56   Andys Platz 3: Joker

00:34:56 – 00:47:25    Andreas Platz 3: The Favourite

00:47:25 – 00:54:47    Laras Platz 3: Captain Marvel

00:54:47 – 01:04:16   Andys Platz 2: Once Upon a Time… in Hollywood

01:04:16 – 01:05:27 Einschub: Beale Street

01:05:27 – 01:14:05  Andreas Platz 2: VICE

01:14:05 – 01:30:27 Laras Platz 2 & Andys MOTY 2019: Parasite

01:30:27 – 01:41:23   :Andreas MOTY 2019: Rocketman

01:41:23 – E N D E    Laras MOTY 2019: Porträt einer jungen Frau in Flammen & die Frage nach Regisseurinnen

 

Andis Top 10

Honorable Mention: The Farewell

Ein eigentlich sehr gut gemachter Film mit einem sagenhaften Ende. Doch weil er sich thematisch rund um’s Sterben und eine einzige Lüge dreht, hatte ich allen ernstes körperliche Schmerzen beim Zusehen. Das liegt jedoch an mir und meiner Einstellung zu diesen beiden Themen, weshalb ich The Farewell Ehrenhalber erwähnen muss.

10. The Irish Man

Scorseses neuestes Gangsterepos ist toll und fachgerecht inszeniert, allerdings fühlt es sich über weite Strecken wie ein Goodfellas 2.0 an. Erst gegen Ende durchbricht er sein typisches Schema und landet zusammen mit einem grandiosen Al Pacino knapp auf meinem zehnten Platz.

9. The Favourite

Erneut ein Film, der für mich objektive Stärken mit subjektiven Schwächen vereint. Regie und Schauspieler der skurrilen Kostümdramödie sind top, doch gegen Ende wird aus Spaß Frust – was der Entwicklung der gut geschriebenen Geschichte geschuldet ist.

8. Capernaum

Allein der Plotaufhänger ist ein Schlag in die Magengrube: Ein libanesischer Junge verklagt seine Eltern, weil sie ihn geboren haben. Capernaum ist eine schonungslose Darstellung einer der ärmsten Slums dieser Welt und beeindruckt mich mit seiner unbarmherzigen Ehrlichkeit.

7. Green Book

Ja, Green Book: Bestimmt nicht der intelligenteste Film des Jahres und getränkt voller Charakter-Klischées. Aber nichtsdestotrotz eine richtig lustig geschriebene Geschichte, bei der mich sowohl Schauspieler als auch Timing überzeugen.

6. Marriage Story

Thematisch das glatte Gegenteil zu Green Book, aber mit ähnlichen Stärken. Ein modernes Kramer vs. Kramer, das schwerer durchzuhalten ist und dafür mit einem phänomenalen Adam Driver belohnt. Zudem ist die Regie von Noah Baumbach viel cleverer als es die konventionelle Darstellung vermuten lässt.

5. If Beale Street Could Talk

Barry Jenkins ist DER Regisseur unter den Afroamerikanern. Nach Moonlight schafft er es erneut, ein höchst sensibles Liebesdrama auf die Leinwand zu bannen, dass alle meine Empathiesynapsen auf Volltour dreht.

4. VICE

Dieser Film ist so herrlich abgedreht und zynisch, kein Wunder dass die Hälfte aller Amerikaner ihn „hassen“. Neben Christian Bales meisterhafter Darstellung als Dick Cheney feiere ich vor allem Adam McKays brillante Regie, die ähnlich wie bei The Big Short mit massenhaft genialen Ideen glänzt.

3. Joker

Das Erfolgsrezept von Joker hat drei Namen: Todd Phillips, Hildur Guðnadóttir und Joaquin Phoenix. Der eine überrascht mit tollen Regiekniffen, weshalb der Mix „Scorsese“ & „Comic-Verfilmung“ so gut funktioniert, die andere zaubert einen beeindruckenden Soundtrack und der letzte… nun ja, das muss ich wohl nicht aussprechen.

2. Once Upon a Time… in Hollywood

Tarantino ist bei immer ein „Hit or Miss“ Kandidat, doch mit Once Upon a Time trifft er bei mir genau ins Schwarze und hat mir mit einer der schrägsten sowie absurdesten Gewaltszenen der Filmgeschichte einen Fünf-Minuten-Lachflash beschert. Und Brad Pitt spielt so cool, er verdient alleine für sein hier zur Schau gestelltes Charisma den Oscar als Bester Nebendarsteller.

1. Parasite

Perfekt. Innovativ. Einmalig. Parasite ist einer der besten Filme, die ich in meinem verdammten Leben gesehen habe. Und bitte lasst euch nicht spoilern: Das ist hier gefährlicher als im Falle von The Sixth Sense & Co.

Andreas’ Top 10

10. Le Mans 66 (Ford VS Ferrari)

Ein verdammt guter Sportfilm mit 7000 Umdrehungen die Minute – mehr nicht, aber auch nicht weniger.

9. Captain Marvel

Ein ungemein wichtiger Actionfilm, der zwar von der Inszenierung sehr konventionell bleibt, aber die üblichen Geschlechterklischees des Genres durcheinanderwirbelt.

8. Ready or Not

Ein schöner kleiner Thriller, der kompromisslos auf den Punkt genau inszeniert ist. Nicht zu lang und nicht zu kurz.

7. Midsommar

Ein verwirrender Sektenhorrorfilm von Ari Aster, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet, aber gleichzeitig durch seine Atmosphäre fasziniert.

6. The Irishman

DeNiro, Pacino, Pesci – unter der Aufsicht von Martin Scorsese laufen die drei Ausnahmekönner zur Hochform auf. Ein Abgesang auf eine alte Schauspielergeneration.

5. Parasite

Kompromissloser Sozialthriller, der sich mit seinem cleveren Plot in den Hirnsynapsen der Zuschauer einnistet.

4. Marriage Story

Was für eine schauspielerische Leistung von Scarlett Johannssen und Adam Driver! Dabei kann man schnell die genaue Regie von Noah Baumbach und die böse Botschaft übersehen: Amerika ist in erster Linie ein Geschäft, bei dem die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt.

3. The Favourite

Ein exquisite gefilmtes und gespieltes Kostümdrama, dem man eigentlich nur vorwerfen kann, dass Regisseur Giorgos Lanthimos fast schon zu sehr um ein großes Publikum buhlt.

2. Vice

Ätzend, kontrovers, klug – ein fieses Porträt von Adam McKay über den skrupellosen Vizepräsidenten Dick Cheney (Christian Bale – so viel besser als in Le Mans 66!) und warum wir heute welt- und gesellschaftspolitisch in einer solch prekären Lage sind.

1. Rocketman

Ein Biopic über einen Popstar bei dem die Nostalgie nicht die hässlichen Seiten des Popstarlebens übertüncht? Bitte sehr – dazu noch mit einem hervorragenden Taron Egerton in der Hauptrolle und mit Dexter Fletcher einen Regisseur, der in den nächsten Jahren ganz groß rauskommen wird.

 

Laras Top 10

10. The Favourite

Ein grandioses Dreier-Spiel um Macht, Intrigen und Gefühle. Begleitet von einer opulenten Ausstattung liefern die drei Darstellerinnen meisterhaftes Schauspiel ab.

9. Booksmart

Charmanter und lustiger Coming of Age Film mit brillanten Schauspielerinnen besetzt.

8. Endzeit

Ein ökologisches Märchen in Form einer Zombie-Apokalypse. Die beste Comic-Verfilmung des Jahres. Aus Deutschland!

7. TerminatoDark Fate

Wer hätte gedacht das ein Terminator-Film 2019 noch Relevanz haben könnte? Die Kernbotschaft “Wir entscheiden selbst über unser Schicksal” ist neben dem sympathischen Cast ein dicker Pluspunkt und ein explosiver Mittelfinger an all die Auserwählten-Geschichten.

6. A Good Woman Is Hard To Find

Kleiner Geheimtipp vom Fantasy Film Fest. Packender Thriller aus Großbritannien ohne großes Buhei.

5. Late Night

Die beste Komödie 2019. Intelligenter Witz, perfekt ausgewähltes Meta-Thema und Emma Thompson und Mindy Kaling haben eine großartige Chemie!

4. Beale Street

Eigentlich mein Film des Jahres 2018, aber bei uns erst 2019 erschienen. War lange mein Kandidat für den besten Liebesfilm doch dann kam am Ende noch ein anderer Film dazwischen. Aber Beale Street ist nicht nur ein Liebesfilm. Er ist hochpolitisch und brandaktuell.

3. Captain Marvel

Ohne Zweifel der beste und wichtigste Actionfilm des Jahres. Marvel macht alles richtig und weckt Hoffnungen auf eine spannende zweite Ära des MCU.

2. Parasite

Was wie eine absurde Komödie beginnt entwickelt sich mehr und mehr zu einem fiesen Thriller. Sozialkritisch, schonungslos und toll gefilmt! Allein die Abzüge in der B-Note verhindern den Goldpokal.

1. Portrait einer Frau in Flammen

Filmgewordene Poesie auf vielen Ebenen. Die Kamera und das Sounddesign ziehen einen mit ihren Bildern und Kompositionen in den Bann. Ein Kunstwerk an Film der anhand einer Gesichte von einer Künstlerin die Kunst selbst verarbeitet. Regisseurin Céline Sciamma liefert nach “Tomboy” und “Mädchenbande” erneut ein Meisterstück ab.

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