Die größte Gaming Messe der Welt liegt hinter uns und mittlerweile haben wir uns von dem Truble wieder erholt. Auch 2025 gab es wieder jede Menge Games zu sehen und zu testen. Allerdings, die meisten big budget Produktionen waren entweder die x-te Fortsetzung oder Neuauflage ein bekannten Reihe oder so dermaßen uninspiriert und more of the same, dass sie nicht mehr als ein Schulterzucken wert sind. Der independent und low budget Bereich muss also mal wieder in die Bresche springen. Und hooo boy, wurde hier aus allen Rohren gefeuert! Hier findet ihr unsere most wanted der Gamescom 2025, also die Spiele, die wir am spannendsten fanden.
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The Games You Make
Den Anfang macht ein meta Spiel, denn in The Games You Make ist es an uns als Solo-Developer ein Videogame zu entwickeln. Dabei sind die tatsächlichen Entwicklungsarbeiten natürlich stark vereinfacht. Features und Mechaniken lassen sich etwa durch die Auswahl von Notizkarten einbauen. Doch trotzdem ist es kein Zuckerschlecken, denn nervige Bugs im System müssen gefunden und gefixt werden, der Publisher sitzt einem im Nacken und die Deadline rast auf einen zu. Gleichzeitig will man vielleicht doch ein halbwegs intaktes soziales Umfeld pflegen und auch mal mit Freund*innen abhängen. Eine kritische Hommage oder doch ein zynischer Kommentar auf die Realität von Indie-Developern? Das wird sich zeigen wenn es rauskommt. Hinter dem Game im Game steckt das deutsche Ein-Mann-Studio Jumpy Bit, geplant ist zunächst nur ein Release auf PC.
Ayasa: Shadows Of Silence
Düster und surreal wird es in Ayasa: Shadows of Silence. Wir steuern ein junges Mädchen durch eine schaurige Welt. Viel mehr als rennen, springen und schleichen können wir nicht ausrichten, denn uns jagen allerhand fiese Monster und Kreaturen. Das alles erinnert sehr an die Games von Studio Playdead, könnte aber durch die aufwendig gestaltete 2,5D-Welt und die Inszenierung mehr als ein würdiger Nachfolger für Limbo und Inside werden. Bereits am 25. September können wir uns ein volles Bild machen, zunächst auf dem PC, etwas später auch auf Playstation und XBOX.
Honeycomb the world beyond
Die Rettung der Erde ist eine One-Woman-Show. Aber nein nein nein, hier wird weder geballert noch sonst irgendwie gekämpft. Protagonistin Hennessy ist Wissenschaftlerin und wird auf den vielversprechenden Planeten Sota7 geschickt, der neue Erkenntnisse zur Renaturierung der Erde liefern soll. Das Sammeln von Informationen über das fremde Ökosystem steht an erster Stelle der Aufgabenliste. Dabei ist es wichtig, dass Hennessy die Lebensformen von Sota7 mit Vorsicht und Respekt behandelt – schließlich sind sie alle Teil eines größeren Ganzen. Man analysiert also Proben und sammelt Ressourcen, um Muster zu finden und diese neue Welt zu verstehen. Durch die richtigen Kombinationen von DNA bei Pflanzen und Tieren lassen sich ganz neue Spezies erschaffen und hoffentlich den Schlüssel zur Rettung des Heimatplaneten finden.
Honeycomb vom polnischen Studio FrozenWay erscheint am 6. November für PC, XBOX und Playstation.
Pragmata
Keine Sorge, wer doch auf ballern steht, für den hat Capcom ein neues Action-Adventure im Angebot. Ehrlich gesagt, war Pragmata auch das einzige Triple A Game, dass interessant aussah.
Pragmata ist eine Science Fiction Shooter aus der 3rd-Person Sicht. Der Clou hier ist, dass man bevor man den feindlich gesinnten Robotern und Mechs etwas anhaben kann, diese erst hacken muss. Und das kann nicht der brummige Typ im Exosuit sondern nur seine Begleiterin Dianna, ein Androiden-Mädchen. Ursprünglich sollte Pragmata tatsächlich schon 2022 erscheinen, jetzt wurde 2026 als neues Releasejahr festgelegt. Die Demo sieht gut aus und spielte sich auch fluffig, mal sehen, wie das fertige Spiel dann wird und welche Geschichte erzählt wird.
IKUMA – The Frozen Compass
Wir schreiben das Jahr 1864, eine unbekannte Insel in der Arktis. Der Schiffsjunge Sam und die treue Huskyhündin Ellie sind in der gnadenlosen Kälte gestrandet. Wir müssen den rauen Elementen trotzen und ein düsteres Geheimnis lüften, um den Weg nach Hause zu finden. Besonders cool ist, dass man IKUMA sowohl alleine als auch im Koop spielen kann. Außerdem beeindruckt das 3D-Adventure mit dichter Atmosphäre und pointierter Action.
Das Hamburger Studio Mooneye, das uns bereits Lost Ember gebracht hat, ist auch als Publisher tätig und hat seinen eigenen kleinen Game Award ins Leben gerufen, Colors of Indie. Ikuma wird ihr zweites selbst entwickeltes Game sein und 2026 erscheinen.
MIO: Memories in Orbit
Aus Frankreich kommt etwas für alle Metroidvania Fans. Das Studio Douze Dixièmes lädt uns ein, eine mysteriöse Science Fiction Welt zu erkunden. Wir steuern den Roboter MIO durch eine riesige technologische Arche, genannt Das Gefäß, und versuchen herauszufinden, warum die Maschinen nicht mehr funktionieren bzw. warum sie sich plötzlich feindlich und gewalttätig verhalten. Genre-typisch lernen wir nach und nach neue Fähigkeiten und müssen uns kleinen wie großen Gegnern erwehren. Besonders an MIO: Memories in Orbit ist der Graphikstil, der handgemalt wirkt und wunderbar koloriert ist. Das Game soll noch dieses Jahr für XBOX, Playstation und PC erscheinen und ihr könnt schon eine Demo ausprobieren. Fans von Hollow Knight Silksong und co. sollten sich das hier nicht entgehen lassen!
Causal Loop
Weniger die Finger als die Köpfe dürfte Causal Loop zum Rauchen bringen. Das First-Person Rätsel Spiel a la Portal oder Talos Principle besitzt eine ausgeklügelte Zeitmechanik, bei der man bis zu drei Varianten von sich selbst steuert, um knifflige Rätsel zu lösen. Gepaart mit einer spannenden Science Fiction Mystery Story und beeindruckender 3D Graphik schickt sich Causal Loop an, eine ganz besondere Spieleerfahrung zu bieten. Das kleine deutsche Entwicklerstudio Mirebound Interactive will das Game noch dieses Jahr auf PC veröffentlichen.
Das sind unsere persönlichen Most Wanted Games, die wir auf der Gamescom gesehen haben. Wie sieht es bei euch aus, was habt ihr euch angeschaut und was ist am stärksten hängengeblieben?