MCM ComicCon London: Geeks united

27. Mai 2015

Während andere das lange Pfingstwochenende nutzten, um ihre Verwandten zu besuchen, stieg ich Freitag früh ins Flugzeug und flog nach London. Denn dort fand die MCM Comic Convention statt. Drei wunderbare Tage lang hielt ich mich im Geek-Himmel auf. In den heiligen, modernen Hallen des ExCel Messegeländes gab es so ziemlich alles zu sehen, was das popkulturelle Herz begehrt.

Soooo viel

Die Haupthalle teilte sich grob in vier Bereiche auf. Am einen Ende saßen die Comickreativköpfe. ZeichnerInnen sowie AutorInnen saßen dicht and dicht an ihren Tischen und präsentierten ihre Werke. Obwohl die ganz großen Namen fehlten, gab es neben vielen Indies auch einige Marvel- und DC-Künstler. Für ein paar Pfund extra konnten die Fans Originalskizzen und Portraits erwerben. Auf einem Schild stand in großen Lettern “Will draw you as a sloth”. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, denn mal ehrlich: Wer möchte kein Faultier sein?

Ein verlockendes Angebot...

Ein verlockendes Angebot…

Der zweite Bereich waren die ganzen Stände der Shops. Comics, Plüschies, T-Shirts, Kostüme, Accessories und Figuren in allen Farben und Formen. Hier gab es alles und noch viel mehr. Der dritte Bereich war der Showroom und stand in erster Linie im Zeichen der großen Publisher Nintendo, Bandai Namco und Warner. Neben oriignalgetreuen Repliken des Batmobils und des Mad Max Interceptors konnte man jede Menge Games antesten. Nintendo sorgte mit 4-gegen-4-Livematching von “Splatoon” für jede Menge gute Laune. Warner versorgte mit “Batman Arkham Knight” und “Mortal Kombat X” eher die erwachseneren Spieler. Bandai Namco hatte jede Menge Japano-Spiele im Gepäck (“Naruto”, “One Piece”, “Dragon Ball”, uvm. ) Am interessantesten für mich war jedoch ganz klar die Möglichkeit, “Mighty Number 9” auszuprobieren. Der “MegaMan”-Nachfolger, der nicht so heißen darf, war genial. Wenn ihr die “Mega Man X”-Teile für das SNES mochtet, werdet ihr dieses Werk lieben! Aber auch ein paar andere Indiespiele konnte ich unter die Lupe nehmen, unter anderem eine eine Art “Mario Kart” mit Oculus Rift.

Weitere Highlights

Am anderen Ende der Halle stand alles im Zeichen des Videos. Auf Großleinwand konnte man live ein “Mortal Kombat X”- und ein “LoL”-Tournament verfolgen. In einem kleinen Pavillon fand das Vidfest UK statt. Hier wurden auf einer kleinen Bühne Panels über die britische Youtube-Szene abgehalten. An weiteren Ständen warben kleine Produzenten für ihr Webserien oder Fanfilme, und in einem eigens errichtetn Kinosaal wurden Zeichentrick- und Animeserien präsentiert.

Aber das war noch längst nicht alles. Zwei Stockwerke über dem Boulevard, auf dem sich die ganzen Essens- und Getränkebuden befanden, war in der Platinum Suite noch eine weitere große Bühne. Hier warteten zahlreiche Panels und Q&As mit bekannten SeriendarstellerInnen, ProduzentInnen und Verantwortlichen für Games oder von Nischensendern. Stars wie Felicia Day (“Buffy”, “Supernatural”) oder John Noble (“Herr der Ringe”, “Fringe”) beantworteten geduldig und mit viel Humor die Fragen der aufgeregten Fans.

Wer erkennt sie?

Wer erkennt sie?

Das eigentliche Highlight der Comiccon war aber allgegenwärtig: Die Cosplayer. So bunt, so kreativ und so vielfältig – einfach überwältigend. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So schnell konnte ich gar nicht links und rechts gucken oder gar meine Kamera zücken, wie die überragenden Cosplayfiguren an mir vorbeischlenderten. Auffällig war für mich allerdings, dass eher klassische, mehr mainstreamige Cosplays überwogen.Bei den Männern dominierte ganz klar der allseits beliebte Deadpool, bei den Frauen war es dagegen Harley Quinn. Natürlich fehlte jede Menge Animecosplay nicht, von denen ich das meiste nicht (er)kannte. Aber es gab relativ wenig Neues, noch Nischiges. Stark waren auch die zahlreichen Gruppencosplays, sei es die ScoobyDoo Crew, eine Stormtrooper-Brigade, sämtliche Sailor Moon-Mädels oder eine Reisegruppe aus Mittelerde.

Tolle Gruppen-Cosplays.

Tolle Gruppen-Cosplays.

Die drei Tage gingen viel zu schnell vorbei und ich überlege stark, zur Oktoberausgabe erneut hinzufliegen. Noch gibt es ja in Deutschland keine vergleichbare Convention. Der Comic Salon in Erlangen und die Comicinvasion in Berlin haben da einen ganz anderen, eigenen Charakter. Aber für 2016 wurden mittlerweile gleich zwei ComicCons für Deutschland angekündigt. Ich bin gespannt und werde natürlich davon berichten.

Eindrücke aus London

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