Spiele 2011: Aber bitte ohne Lizenz?!

31. Dezember 2010

Lizenzen, Lizenzen, Lizenzen! Alle Jahre wieder setzten sämtliche Publisher auf ihre bekannten Marken, um mit diesen Spieler aufs Neue zu begeistern. „Diablo 3“, ein weiteres „Call of Duty“, „Gears of War 3”, “Killzone 3”, “Uncharted 3”, “Resistance 3”, “The Elder Scrolls V”, „Mass Effect 3, DeusEx (3): Human Revolution“…ach, ein Ende lässt sich kaum ausmachen. Auch Überraschungserfolge müssen wiederholt werden, wie „The Witcher 2“, „Torchlight 2“ oder „Dead Space 2“ verdeutlichen. Nicht vergessen sollte man legendäre Franchises wie „Star Wars“, „Duke Nukem“, „Warhammer 40.000“ oder „Metal Gear Solid“, die mit Online-Ablegern, Fortsetzungen und SpinOffs ausgeschlachtet werden.

Es ist natürlich klar, dass Spielehersteller bevorzugt auf ein „sicheres Pferd“ setzen, denn neue Marken und Spielkonzepte sind mit dem größeren Risiko verbunden, womöglich einen Flop zu landen. Und sicher nicht ganz grundlos konzentrieren sich Produzenten lieber auf Reboots wie bei „Tomb Raider“, „Mortal Kombat“ oder „Devil May Cry“ als auf etwas völlig Neuartiges oder gar Innovatives. Das muss nicht schlimm sein, solange letztendlich die Produktqualität und damit der Spielspaß stimmt. Jedoch ist es schon beachtlich, in welchem Tempo Fortsetzungen heutzutage auf den Markt geworfen werden, da denkt man unweigerlich an das Melken der sagenumwobenen Cashcow…

Trotzdem wagen wir auf Polygamia.de einen Blick in die Glaskugel, ignorieren aber völlig Sequels und beliebte Marken. Stattdessen schauen wir einfach mal, was uns in den nächsten 12 Monaten erwartet, das nicht auf irgendwas Bewährtes aufbaut, sondern frischen Wind in die staubige Spielelandschaft bringen will.

Nicht fehlen soll unsere subjektive Einschätzung des Erfolgspotentials, das allerdings ausschließlich die Gefahr eines Verkaufsmisserfolgs aufgrund eines geringen Spieler-Interesses widerspiegeln soll und nicht die eventuelle Hochwertigkeit des jeweiligen Spiels.

Bodycount

Als „Bodycount“ angekündigt wurde, klangt Codemasters‘ Shooter wirklich interessant. Denn Stuart Black hatte die Produktionsleitung übernommen. Mittlerweile ist der Schöpfer von Criterions „Black“ nicht mehr an dem Spiel beteiligt, subjektiv betrachtet hat das Spiel damit an Reiz verloren. Jetzt ist nur noch von dem üblichen Blabla die Rede: Spektakuläre Feuergefechte, cineastische Action, komplett zerstörbare Spielewelt, mächtiges Waffenarsenal. Mit allerlei Tötungswerkzeugen macht man sich in einer apokalyptischen Welt auf, um böse Feinde eines Terror-Netzwerkes zu zerlegen. Power-Ups sammelt man im Verlauf auf, durch das erfolgreiche Töten füllt man ein „Bullet Meter“, mit dem Luftwaffen aktiviert werden. Mehrspieler- und Koop-Modi gehören ferner zum Grundsortiment. Jaja, auch das klingt alles nach dem heutigen Genre-Standard und erinnert ebenfalls an „Bulletstorm“. Dazu kommt, dass Codemasters in der letzten Zeit kaum herausragende Ego-Shooter produzierte.

Svens Fazit: Was bleibt, ist wieder Skepsis, ob das Spiel in irgendeiner Art und Weise Maßstäbe setzen kann. Allein der Name lässt ja schon auf einen „No-Brainer“ schließen.

Andreas’ Fazit: Wieder ein Shooter, den die Welt nicht braucht. Nein, danke.

Bodycount: Vielleicht wird es wirklich eine ganz klassische Ballerorgie...

Bodycount: Vielleicht wird es wirklich eine ganz klassische Ballerorgie…

  • Geplantes Erscheinen: 2011 (PS3, Xbox 360)
  • Floppotential: sehr hoch

Brink

Bisher klingt “Brink” schon ein wenig seltsam: 2011 sollen wir um die Vorherrschaft in einer schwimmenden Insel-Stadt kämpfen. Das Endzeit-Szenario erinnert ein wenig an „Borderlands“ oder „RAGE“, die Macher von „Enemy Territory: Quake Wars“ wollen aber durch einige neue Akzente endlich mal einen richtigen Erfolg landen. So ist von einer spannenden Geschichte, einem umfassenden Mehrspieler-Modus und zwei verschiedenen Solo-Kampagnen die Rede. Denn ihr könnt auf der Seite der Rebellen oder der unterdrückenden Stadtbewohner loslegen.  Und seltsam ist „Brink“ deshalb, weil die Entwickler wohl auch Shooter-Einsteiger aufgrund eines neuen Features ansprechen wollen. Dank des so genannten SMART-Systems sollen frustrierende Passagen der Vergangenheit angehören. Ein Knopfdruck genügt, schon springt man dynamisch über Abgründe und dergleichen. „Brink“ wird also mit Casual-Elementen versehen?

Svens Fazit: In jedem Fall ist die Konkurrenz nicht zu unterschätzen, denn viele andere Genrevertreter sind für 2011 vorgesehen. Da kann ein vielleicht ambitioniertes Projekt schon einmal auf der Strecke bleiben…

Andreas’ Fazit: Anfangs klang das noch ganz interessant. Im Vergleich zu “Borderlands” oder “Rage” wirkt es inzwischen aber deutlich langweiliger.

Brink: Ein überzeichneter Grafikstil könnte ein Pluspunkt des Spiels sein.

Brink: Ein überzeichneter Grafikstil könnte ein Pluspunkt des Spiels sein.

  • Geplanter Release: 2011 (PC, Xbox 360, PS3)
  • Floppotential: relativ hoch

Bulletstorm

Was für eine Sorte Spiel kann man von dem Studio People Can Fly schon erwarten? Die „Painkiller“-Experten gehören zwar seit geraumer Zeit zu Epic Games, doch ihr neuestes Werk „Bulletstorm“ setzt wieder auf reinrassige Baller-Action auf Arcade-Niveau. Auf einem fremden Planeten müssen Mutanten und Kannibalen in ihre Einzelteile zerlegt werden, das Ziel ist neben dem Überleben auch das Freischalten von Waffen und das Kassieren von Punkten. Übertriebene Gewaltdarstellungen, die durch ein enormes Spieltempo und ein neuartiges Skillshot-System besonders zur Geltung kommen sollen, machen den Titel gewiss zur Steilvorlage für hiesige Jugendschützer. Genau aus diesem Grund könnte „Bulletstorm“ ein wenig Aufmerksamkeit erregen, sonst aber besteht die Gefahr, dass das Spiel ohne eine dicke Werbekampagne zum Scheitern verurteilt ist.

Svens Fazit: Unreal Engine 3 samt Unterstützung von Epic Games hin oder her – wenn das Spielkonzept zu simpel oder gar zu eintönig ist, dann wird „Bulletstorm“ eventuell nur hartgesottene Genreprofis begeistern können, zum Beispiel im Multiplayer.

Andreas’ Fazit: Was soll diese pubertäre Gewaltorgie? Solche Spiele werfen das Medium um Jahre zurück. Aber egal, es wird in Deutschland sowieso nicht erscheinen.

Bulletstorm: Wird sicher gut aussehen, aber...

Bulletstorm: Wird sicher gut aussehen, aber…

  • Geplanter Release: 24.02.2011 (PC, Xbox 360, PS3)
  • Floppotential: relativ hoch

Homefront

Vielleicht gewinnt die Geschichte von “Homefront” keinen Preis für Einfallsreichtum, aber sie ist in der Theorie „nett“: Im Jahr 2027 sind die globalen Wirtschaftssysteme zusammengebrochen, verantwortlich dafür ist eine langjährige Energiekrise. Aus der Supermacht USA ist ein Entwicklungsland geworden, was Nordkorea dazu nutzt, um in die Vereinigten Staaten einzumarschieren. Der Widerstand setzt sich aus Zivilisten zusammen, die in Einkaufszentren und Vororten um die Rettung ihrer Nation kämpfen. Die Story stammt von John Milius, dem Autor von „Apocalypse Now“ oder „Die rote Flut“. Eine gehörige Portion Patriotismus wird also nicht fehlen, was sicher in den USA gut ankommen dürfte. Spielerisch soll „Homefront“ ein kinoreif inszenierter First-Person-Shooter werden, bei dem man wie im indirekten Vorgänger „Frontlines: Fuel of War“ Luft- und Bodenfahrzeuge kontrollieren kann. Mehrspieler-Modi runden das Paket ab. Da „Frontlines“ zwar gut, aber auch schon kein voller Erfolg für THQ war, stellt sich die Frage, wieso „Homefront“ im großen Stil die Kassen klingeln lassen sollte.

Svens Fazit: Wie bei „Brink“ tritt das Spiel gegen etliche Mitbewerber an, von Alleinstellungsmerkmalen ist derzeit gar keine Rede. Aber ich lasse mich gerne noch überzeugen, die Story gefällt mir nämlich (im Gegensatz zu Andreas)…

Andreas’ Fazit: “Frontlines” fand ich ganz gut, aber bei dem Namen John Milius sträuben sich mir dank “Red Dawn” die Haare. Die reaktionäre Story widert mich jetzt schon an.

Homefront: Mami, Mami...da fahren Nordkoreaner durch die Straße...

Homefront: Mami, Mami…da fahren Nordkoreaner durch die Straße…

  • Geplanter Release: März 2011 (PC, Xbox 360, PS3)
  • Floppotential: relativ hoch

Hunted – Schmiede der Finsternis

Alle paar Jahre wagt sich inXile Entertainment an ein großes Spiel. Das Studio ist vor allem für „The Bard’s Tale“ bekannt, diverse iPhone-Spielchen wie „Line-Rider“ oder „Shape Shape“ füllten die letzten Monate das Portfolio auf. Und nun steht „Hunted: Die Schmiede der Finsternis“ für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 an? Dass das Hack’n’Slay mit Koop-Kampagne auch noch gegen „Diablo III“ und „Dungeon Siege III“ antritt, dürfte das Floppotential enorm erhöhen. Dabei sehen die Trailer und Bilder des Werkes von Bethesda Softworks vielversprechend aus. Die Story der Jägerin E’lara und des Kriegers Caddoc, die gemeinsam das vom Bösen befallene Königreich befreien wollen, passt auch gut zu dem Fantasy-Spektakel, welches hoffentlich einen Zweispielermodus an einer Konsole bieten wird. Ein düsteres Gemetzel im Stil von „Gauntlet Legends“, „Champions of Norrath“ oder „Baldur’s Gate: Dark Alliance“? Immer her damit! Nur wie viele Spieler werden das sagen, wenn „Hunted“ erhältlich ist – gerade dann, wenn sie auch zu einer populären Lizenz greifen können?

Svens Fazit: Hier kann man nur auf ein erstklassig präsentiertes Spiel und eine gute Marketingkampagne von Bethesda hoffen – sonst klappt es nicht mit guten Verkaufszahlen.

Andreas’ Fazit: Das wird 100% ein Flop, aber ich werde es trotzdem spielen.

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Nett sieht der aktuelle Trailer von Hunted schon aus…

  • Geplanter Release: Frühling 2010 (PS3, Xbox 360, PC)
  • Floppotential: verdammt hoch

Knight’s Contract

Die Japaner haben eine große Vorliebe für die europäische Geschichte mitsamt der damaligen Brutalität und der schnieken Fachwerkhäuser. Warum das so ist, das wird in „Knights Contract“ vermutlich nicht verraten. In dem Action-Epos von Namco Bandai interpretieren die Entwickler aber die hiesige Vergangenheit auf eigenwillige Art. Im von Dämonen und Hexen geplagten Europa des 17. Jahrhunderts muss der unsterbliche Henker Heinrich den bösartigen Faust (!) bezwingen. Zusammen mit einer Hexe namens Gretchen schnetzelt er sich durch Horden fieser Kreaturen und abstoßender Hexen. Selbst wird man Heinrich durch das Abenteuer geleiten, Gretchen kontrolliert die KI. Ihr kann man allerdings Befehle geben. Mächtige Magie darf man im Verlauf entfesseln, genauso stehen waghalsige Nahkampfattacken auf der Tagesordnung. Der Mix aus Hack’n’Slay und Action-Adventure dürfte bei entsprechender Qualität seine Fans finden.

Svens Fazit: Abgesehen von der vermutlich trashig witzigen Story ist es aktuell noch schwer einzuschätzen, ob das Spiel überhaupt gut wird. Entsprechend hoch ist das Floppotential zum jetzigen Zeitpunkt.

Andreas’ Fazit: Wieder ein Koop-Titel, den man alleine spielt und wieder von Namco Bandai. Leider haben die bei “Enslaved” und “Majin” gezeigt, dass sie entweder kein Geld oder keine Lust haben, um eine neue IP erfolgreich auf den Markt zu bringen.

Knights Contract: Könnte was werden! Muss aber nicht...

Knights Contract: Könnte was werden! Muss aber nicht…

  • Geplanter Release: Frühjahr 2011
  • Floppotential: ziemlich hoch

L.A. Noire

Ein halbes Jahr vor dem Release von „Red Dead Redemption“ redete kaum jemand über das WildWest-Spektakel von Rockstar Games, schließlich erwarteten Spieler eher ein neues „GTA“. Doch dank hervorragender Kritiken und einer fetten Werbeaktion schlug das Spiel doch wie eine Bombe ein – völlig verdient! Von daher gibt es wohl kaum einen Zweifel, dass „L.A. Noire“ nicht auch ein Erfolg wird, obwohl es sich hierbei um ein völlig anderes Spiel handelt. Als Detective Cole Phelps muss man in den 1940er Jahren in Los Angeles fiese Kriminalfälle lösen. Im Gegensatz zu anderen Titeln der Rockstars steht nicht nur die Action im Vordergrund, stattdessen werden Tatorte untersucht und Zeugen oder potentielle Täter befragt. Ein CSI-Adventure von den „Grand Theft Auto“-Erfindern? Auf gewisse Weise, ein paar Besonderheiten gibts aber oben drauf: So soll „L.A. Noire“ fantastische Gesichtsanimationen inklusive eines cleveren Befragungssystems besitzen, die meisten Charaktere wurden durch bekannte Schauspieler besetzt.

Svens Fazit: „L.A. Noire“ hat die Chance, sowohl innovativ als auch ein finanzieller Erfolg zu werden – und hier macht dann ein Vergleich mit „Heavy Rain“ vielleicht sogar Sinn.

Andreas’ Fazit: Ein Rockstar-Spiel im Elmore-Leonard-Stil? Her damit! Wenn es Mist wird, fühle ich mich persönlich beleidigt…

L.A. Noire: Dank Rockstar ist ein Erfolg schon vorprogrammiert. Oder?

L.A. Noire: Dank Rockstar ist ein Erfolg schon vorprogrammiert. Oder?

  • Geplanter Release: Frühjahr 2011 (PS3, Xbox 360)
  • Floppotential: sehr niedrig

Rage

Shooter, Endzeit, Rollenspielelemente – alles schon mal da gewesen, oder? Und ja, wenn „Rage“ bei irgendeinem Entwickler entstehen würde, wäre der Hype viel geringer. So werkeln aber die Jungs und Mädels von id Software an diesem Titel und alles ist eine Nummer größer. Ihr schlüpft in die Rolle eines Endzeit-Cowboys und nach dem großen Knall auf der Erde auf. Diese wurde nämlich nach einem großen Meteoriteneinschlag nahezu vollkommen zerstört und ihr zählt zu den wenigen Überlebenden, die in einer Kryo-Kammer die Katastrophe überlebt haben. Nun müsst ihr euch in der rauen Umwelt Respekt verschaffen, rüstet euch bei Händlern mit Waffen und Munition oder baut selbst Geschütztürme. Die wenigen Rollespielelemente beschränken sich auf das Thema „Aufrüsten“ und ein Levelsystem wie in Borderlands scheint es nicht zu geben. Spielerisch dürfte es vor allem darum gehen eure Waffen geschickt einzusetzen und mit Buggys über die Steppe zurasen. Wie die inneren Werte aussehen, ist aber sowieso egal, denn wie jedes Id-Spiel ist Rage in erster Linie ein Technik-Proll, der mit der neuer Grafik-Engine Tech 5 für tolle Bilder, spektakuläre Explosionen und 60 Fps glänzen soll. Alles andere wie Story, Spielwitz, Innovation ist Nebensache.

Svens Fazit: Mich spricht “Rage” überhaupt nicht an, dafür riecht mir das alles zu sehr nach “Borderlands” und typischem Kawumm der Entwickler. Die Masse der Action-Fanatiker wird sich aber vermutlich über die Grafikperle freuen.

Andreas’ Fazit: „Rage“ wird mit Sicherheit neue Grafikstandards setzen, aber spielerisch äußerst bieder bleiben. Dank des renommierten Entwicklerstudios wird es ein sicherer Million-Seller, aber ich warte lieber auf Borderlands 2.

Rage: Es sieht toll aus, aber spielerisch dürfte es nur Durchschnitt sein.

  • Geplanter Release: September 2011 (PS 3, Xbox 360, PC)
  • Floppotenzial: Sehr gering

Shadows of the Damned

Hier könnten Träume wahr werden. Spieleexzentriker Suda 51 („No more heroes“) und Shinji Mikami („Resident Evil“, “Vanquish“) arbeiten für EA gemeinsam an einem Spiel. Das klingt nach Irrwitz pur und man sollte sich nicht von der groben Plotangabe abschrecken lassen: Nachdem die Mächte der Finsternis die Freundin von Dämonenjäger Garcia Hotspur entführt haben, muss er sie aus der Stadt der Verdammten befreien. Suda 51 und Mikami sind bisher nie durch besonders originelle Stories, sondern durch den Mut zum Wahnsinn. Alles, was man bisher von dem Spiel gesehen hat dürfte auf einen Mix aus „Resident Evil“, „Bayonetta“ und „Vanquish“ hindeuten. Die spannendste Frage dürfte aber sein, ob EA den beiden Japanern freie Hand lässt, denn ein Spiel für den Massengeschmack scheint es nicht zu werden. Die Fans dürfen sich dagegen auf ein typisches Abenteuer der beiden eigenwilligen Entwickler gefasst machen: schräg, zitatenreiches und wahrscheinlich auch kurz.

Svens Fazit: Ein schräges Team arbeitet an einem noch schrägeren Spiel. Da ich mit “Bayonetta” nicht so recht etwas anfangen konnte, bin ich unsicher, was ich von “Shadows of the Damned” halten soll. Aber EA wird sicher schon für die Massenmarkt-Tauglichkeit sorgen? Oder?

Andreas’ Fazit: Hier reizt mich alleine schon die Kombination Suda 51, Mikami und EA. Das ist wohl das ungewöhnlichtes Team des nächsten Jahres. Die Kritiker und Fans werden das Spiel lieben, aber es wird in den Regalen verstauben.

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Skurrile Geschichte, oder?

  • Geplanter Release: 2011 (wahrscheinlich nur für PS 3, Xbox 360)
  • Floppotenzial: Hoch

The Last Guardian

Es gibt nur wenige Spiele, die das Prädikat “Kunst“ verdienen, und die Action-Adventures „Ico“ und „Shadow of Collossus“ gehören ohne Zweifel dazu. Game Designer Fumito Ueda und sein Team Ico hatten damit zwei ungewöhnliche PS2-Klassiker geschaffen und mit „The Last Guardian“ soll dieser Erfolg wiederholt werden. Ähnlich wie in Ico versucht ein Junge aus den Ruinen einer Burg zu fliehen und verbündet sich mit einem fliegenden Ungeheuer namens Trico. Wie das Spiel genau aussehen wird, weiß bis jetzt keiner. Und momentan wird spekuliert, ob es sich um eine offizielle Fortsetzung handelt oder nur den Stil der beiden Vorgänger übernimmt. Selbst der Release-Termin ist bei einem solch ambitionierten Projekt mit Vorsicht zu genießen. Sicher ist nur, dass es anders sein wird: Melancholisch, bizarr und einzigartig. Ähnlich wie die beiden Vorgänger werden es die Spieler hassen oder lieben, dazwischen gibt es nichts. „The Last Guardian“ wird ein Spiel für Genießer sein, die bei einem Spiel denken und fühlen wollen, als nur stupide herumzuballern.

Svens Fazit: Das klingt spannend und reizvoll. Bleibt nur zu hoffen, dass das Spiel nicht nur die Kritiker begeistern wird.

Andreas’ Fazit: Ein potenzieller Spiel-des-Jahres-Anwärter und für mich ein Grund endlich eine PS3 zu kaufen.

Gelingt Team Ico auch im dritten Anlauf ein Klassiker?

  • Geplanter Release: Ende 2011 (PS3)
  • Floppotenzial: gering

Subversion

Ein Spiel, bei dem Genie und Größenwahn dicht beieinander liegen. Introversion Software galt bis vor ein paar Jahren als das Aushängeschild der Independent Games Ecke. Spiele wie „Uplink“, „Defcon“ oder „Darwinia“ waren eigenwillig, unkonventionell und teilweise genial. Dann kam der Flop von „Multiwinia“ und es wurde ruhig um das Team aus London. Eine Kooperation mit Channel 4 zerschlug sich, aber in der ganzen Zeit arbeitete Chef-Designer Chris Delay an dem geheimnisvollen Projekt „Subversion“, das sich jetzt als abstraktes Strategiespiel entpuppt. Der Spieler leitet ein Team von Einbrechern und muss sich in Gebäude einschleichen. Dabei kommen Elemente wie Sabotage, Hacking und Akrobatik ins Spiel. „Im besten Fall wird niemand merken, dass ihr da wart“ so Delay auf der Webseite. „Subversion“ ist schon jetzt das aufwändigste Spiel in der Geschichte von Introversion und es bleibt zu hoffen, dass es ein Erfolg wird. Die Bilder deuten auf ein hochkomplexes Katz-und-Maus-Spiel hin, das vor allem experimentierfreudige Spieler anspricht. Gefahr droht allerdings aus den eigenen Indie-Reihen, denn mit „Frozen Synapse“ und „Monaco“ stehen für 2011 zwei ähnliche Spiele an.

Svens Fazit: Die Entwickler bei Introversion verstehen fraglos ihr Handwerk. Nur ob sie dieses Mal den Sprung schaffen, ein breites Publikum mit ihrem vielversprechenden Konzept anzusprechen? Ich wünsche es den Engländern.

Andreas’ Fazit: Ein Spiel für Experten und zu sperrig für den Massenmarkt. Dank des guten Namens des Studios und des originellen Konzepts werden aber viele Indie-Fans zugreifen.

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In diesem umfangreichen Entwickler-Video stellt der Chef Chris Delay sein Werk vor.

  • Geplanter Release: 2011 (PC)
  • Floppotenzial: Gering

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11 comments on “Spiele 2011: Aber bitte ohne Lizenz?!

  1. Subversion

    ■Floppotenzial: Unendlich hoch !

  2. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich das mit den Regeln verstanden habe, aber ich sage einfach mal: The Next Big Thing

    von Crimson Cow !

    Sehr schöner Artikel zum Jahresausklang und Einstimmen der kommenden Spiele :)

    (Mal bitte den ersten Satz unter Homefront checken…)

  3. Hast alles richtig verstanden. Next Big Thing…ja, das ist tatsächlich ein guter Kandidat, da mal ausnahmsweise nicht Action.

    Und danke für den Hinweis. :)

  4. From Dust! Hoffentlich ein legitimer 3D-Nachfolger zu Populous.

  5. Ich freue mich auf Ghost Trick für den DS. Und auf vieles mehr, siehe meine Vorschau im Blog auf 2011, da sind noch einige mehr. (Ghost Trick nicht, das habe ich erst danach entdeckt, ist also exklusiv für euch hier in den Comments)

  6. Freakmiko Jan 1, 2011

    Also ich würde Journey (PSN) von ThatGameCompany vorschlagen, das Spiel könnte auch was werden (und frischen Wind in die verstaubte Spielelandschaft bringen ;P )

  7. @manu: Na, in Deiner Liste hast Du ja zu 95% nur Fortsetzungen oder Spiele basierend auf bekannten Marken. Genau darauf wollten Andreas und ich ja hier verzichten – weil da kommen 2011 wirklich exorbitant viele Spiele raus – auf viele von denen freu ich mich aber auch. :)

  8. Lord of Arcana ist auch ein Spiel das wahrscheinlich nicht jedem etwas sagt. Ob es gut sein wird und einen Erfolg hervorbringt kann man leider nicht sagen, aber auf jeden Fall ein Spiel, dass nich so "groß" ist.

  9. Abgesehen von einigen Titeln in Eurer Auflistung freue ich mich besonders auch die folgenden zwei:

    – Catherine

    – Azura`s Wrath

    Catherine ist das erste HD-Spiel der Entwickler von den Persona-Spielen, und so wie es bisher aussieht wird das Spiel nicht nur wieder den charakteristischen Animestil besitzen, sondern ähnlich wie bei den jüngeren Personas noch eine gehörige Portion Psychothriller mit unterbringen. Eine erotische Komponente, gerade in Bezug durch die titelgebende Catherine, soll es ebenso geben. Ich hoffe sehr, dass diese sich auch eher an Erwachsene richtet, anstatt nur auf ein pubertäres Publikum abzuziehen.

    Azura`s Wrath sieht schlicht abgefahren aus, und ich mag die völlig abgedrehten japanischen Spiele wie etwa Bayonetta oder Shadow of the Damned (auf das ich mich übrigens auch sehr freue). Zieht Euch mal den Announce-Trailer rein … das verrückt zu nennen ist völlig untertrieben. Ich meine: Special-Moves, in denen der Finger eines Gottes auf die Erde niederschmettert? WTF? Ich hoffe dieser Wahnsinn ist nicht nur im Trailer, sondern auch später tatsächlich im Spiel vorhanden.

  10. Gewonnen hat übrigens Drallex beim Gewinnspiel – teilgenommen via Email.

  11. RAGE ist ein Flop geworden. Zumindest hätte ID-Software erst dann die PC-Version veröffentlichen sollen, wenn sie auch fertig ist. Man hat den Eindruck, man spielt eine Beta oder eher noch Alpha.