Nvidias Project Shield: Wer hätte es gedacht?

9. Januar 2013

Vita, Ouya, Wii U, Steambox – und jetzt auch noch Shield? So viele neue Konsolen kann der Markt doch unmöglich vertragen, zumal die „großen Zwei“ – Microsoft und Sony – sich weiterhin in Schweigen hüllen, wenn es um die Nachfolger von Xbox 360 und PS3 geht.

Trotzdem ist die Ankündigung von Nvidia auf der diesjährigen CES in Las Vegas für mich der erste Paukenschlag im noch jungen Hardware-Jahr 2013. Und selbst für gestandene Brancheninsider kam Shield wie aus dem Nichts! Dass das Unternehmen aus Taiwan auf die offenbar wahren Gerüchte reagieren musste, wonach sowohl Sony als auch Microsoft in der nächsten Konsolengeneration lieber die Technik des ewigen Konkurrenten AMD verbauen, ist sicherlich nachvollziehbar.  Aber die Platzhirsche auf ihrem eigenen Terrain anzugreifen, halte ich für einen unerwartet mutigen Schritt.

Die Shield in ihrer ganzen, mobilen Pracht (Bild: Nvidia)

Die Shield in ihrer ganzen, mobilen Pracht (Bild: Nvidia)

Doch nach allem, was ich bislang von Shield gehört und gesehen habe, könnten sich die Pläne tatsächlich nicht als Treppenwitz, sondern als ernsthafte Alternative auf dem Konsolenmarkt herausstellen. Abgesehen vom sehr schicken und praktischen Design (Dual-Stick-Gamepad mit aufklappbarem, Touch-fähigen Screen – Spielerherz, was willst Du mehr?), erscheint mir das kombinierte Mobil-Couch-Gaming-Konzept ein geschickter Schachzug in einer Zeit zu sein, in der die letzte echte Mobilkonsole – die PS Vita – nach nur einem Jahr schon die ersten Grabesreden überstehen muss. Hinzu kommt die Integration des immer noch immens wachsenden App-Markts durch die Verbindung mit Android und Google’s Play Shop sowie die Betonung auf Cloud-Gaming und Streaming von PC-Spielen auf die Handheldkiste. Für mich stellt das schon jetzt ein sinnvolles Konzept dar, um eine möglichst breite Spielerschaft – von Casual bis Hardcore – ansprechen zu können, was Sony mit der wirren Vermarktung der PS Vita einfach nicht gelingen will. Und auch technisch dürfte sich Nvidia insbesondere in Sachen Grafik- und Prozessorleistung keine Blöße geben, was mit der Leistungsfähigkeit des eingebauten Tegra 4-Chips schon mal unter Beweis gestellt wird.

Somit steckt für mich hinter Project Shield ein Gerät, welches für eine ganz große Hardware-Überraschung im Laufe des Jahres 2013 sorgen könnte, die niemand wirklich auf dem Plan hatte. Natürlich wird auch der Endpreis letztlich für den Erfolg des stylischen Gerätes verantwortlich sein. Doch unabhängig davon dürfte Nvidia im sonst so heißen Las Vegas gerade Microsoft und Sony einen kalten Schauer über den Rücken gejagt haben…

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