Metroidvania Ninja Turtles! Oder: Die Gefahr des Ooze

23. Februar 2015

Mein älterer Bruder schenkt mir nun seit einigen Jahren nahezu ausschließlich Dinge, die einen Bezug zu den vier Heldenschildkröten meines Vertrauens besitzen. Vor einiger Zeit gab es etwa eine Actionfigur, zum letzten Geburtstag knallgrüne Socken (mit Augenbindengebamsel!). Und nun zu Weihnachten ein PS3-Spiel, „Teenage Mutant Ninja Turtles: Die Gefahr des Ooze“. Ich hatte das gar nicht auf dem Zettel, denn ich sah immer nur Werbung für „Out of the Shadows“. Was mich aber noch viel mehr überraschte: Das Spiel ist auch noch richtig gut!

Grün, Grün, Grün sind alle meine Beine

Grün, Grün, Grün sind alle meine Beine

Es gilt wie so oft der Satz „Lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht“. Denn wenn ich „Die Gefahr des Ooze“ nüchtern betrachte, ist es ein guter, alter Bekannter: “Super Metroid”. Die Level-Architektur, das Gameplay, die Features – 1:1 übernommen. Und das macht das Spiel eben auch so gut.

Etwas mehr als Super Metroid

Die Eigenständigkeit erhält der Titel natürlich durch die Turtles-Lizenz von Nickelodeon und die dazugehörige Story. Kurze Zwischensequenzen mit alten Bekannten wie Casey Jones, Spike/Slash oder April O’Neil bringen den Plot voran (etwas, was “Metroid” ja fehlte). Aus der gruseligen, dichten Atmosphäre des Weltraum-Alien-Vorbilds wird eine knallbunte, lustige Comic-Welt, was dem Spielspaß aber überhaupt nicht schadet. Im Gegenteil.

Als Fan der Serie finde ich die ganzen Anspielungen und Kommentare erfrischend. Nette Neuerung: Ich kann jederzeit frei zwischen den vier grünen Helden wechseln. Das bringt einem nicht nur vier Leben, denn ist der Lebensbalken einer der Jungs auf Null, springt sofort sein Bruder ein. Die vier unterscheiden sich zudem – wenn auch nur minimal – in Schnelligkeit, Stärke und Geschwindigkeit ihrer Angriffe. Die vier Spezialattacken muss ich für jeden Schildkröten-Ninja einzeln aufwerten, indem ich die von besiegten Gegnerm gewonnenen Erfahrungspunkte einsetze. Das geht aber flott von der Hand, denn wie in “Metroid” spawnen sämtliche Gegner beim Verlassen des Bildschirmraumes neu.

Auch Newtralizer und TigerClaw sind als Bosse mit dabei . Bild: Activision

Auch Newtralizer und TigerClaw sind als Bosse mit dabei . Bild: Activision

Was das Spiel auch von der Vorlage übernahm: den anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad. Liegt es die ersten fünf Spielstunden noch in erster Linie an meiner eigenen Unfähigkeit, dass ich alle Leben verliere, so wird es ab dem Zeitpunkt, an dem ich die Dimension X betrete, richtig hart. Ich starte orientierungslos mitten in der Welt. Es gibt einen Haufen neuer Feinde und Gefahren. Trotz Mini-Map und Weltkarte finde ich mich nicht zurecht. Ab jetzt ist das Spiel nur noch etwas für Leute mit Geduld und „jetzt erst recht“-Mentalität. Auch die Bösewichte treten als Bosse auf und werden sukzessive immer schwerer zu besiegen.

In der Dimension X wird's richtig hart. Bild: Activision

In der Dimension X wird’s richtig hart. Bild: Activision

Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis ich das Spiel durchhabe, aber ich weiß jetzt schon: Es hat einen Platz in meinem Gamerherzchen gefunden. So, und jetzt muss ich weiter Krang verkloppen – Booyakasha!

tl;dr: Selten wurde klassisches Gameplay so gut in ein modernes Gewand gekleidet. Metroid und Turtles in einem, was könnte es Besseres geben?

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2 comments on “Metroidvania Ninja Turtles! Oder: Die Gefahr des Ooze

  1. Jonas Feb 27, 2015

    Vielen Dank für den Artikel :) Ich hatte das auch gar nicht auf dem Radar und Turtles + Metroid ist für mich sehr interessant :)

    • Na gern doch! So lange es da draußen Turtles Spiele geben wird, werde ich sie spielen :)